Update zum Kotti-Verfahren – August 2015

Wir dokumentieren im folgenden eine Stellungnahme der Soligruppe Kotti zum aktuellen Stand der Ermittlungen in dem Verfahren wegen versuchten Mordes an Polizisten am Kottbusser Tor am 7. Juni 2013.

Neben der schon bereits erwähnten umfangreichen Videosichtung haben die Bullen im Bereich Kottbusser Tor, Kottbusser Straße, Admiralstraße, Skalitzer Straße, Adalbertstraße und Mariannenstraße umfangreiche Spurensicherungen vorgenommen. Dabei fanden sie u.a. insgesamt 26 Pflastersteine, von denen Wischproben entnommen wurden, die aber alle zu geringe biologische Anhaftungen aufwiesen, dadurch waren diese für eine DNA-Auswertung nicht geeignet.

In der Reichenberger Straße wurde in Büschen, Mülleimern und Hinterhöfen nach weggeworfenen Gegenständen gesucht. Dabei fanden sie verschiedene pyrotechnische Gegenstände, Handschuhe, Kapuzenpullis, T-Shirts, Jacken, Mützen, Hassis, Stoffbeutel, Sonnenbrillen, sowie ein Nageleisen und eine Flasche Grillanzünder. Die gefundenen Gegenstände wurden auf DNA- und Fingerabdrücke untersucht. Die DNA von angeblich 13 Personen konnte dabei gesichert werden, hiervon zwölfmal männlich und einmal weiblich. Von diesen 13 Personen konnten drei Personen angeblich identifiziert werden. Bei einer Person durchsuchte das LKA 521 am 20. August 2014 die Wohnung und nahm anschließend ihre DNA und Fingerabdrücke. Die anderen Personen ergaben Treffer in der DNA-Datenbank des LKA.

Das aufgefundene Nageleisen ergab mehrere Treffer in der Datenbank zu früheren Sachbeschädigungen an zwei Kfz in den Jahren 2010 und 2011 in Berlin. Ebenso ergab die DNA-Analyse einen Treffer zu einem Vorfall aus dem Jahr 2011, bei dem Fingerabdrücke und DNA-Reste an einer Flasche gefunden wurden, mit der angeblich die Heckscheibe eines Mercedes beschädigt wurde, welcher an der Ecke Proskauer Straße/Rigaer Straße stand.

Dieser Wille alles einzusammeln um es anschliessend auswerten zu können zeigt, wie sehr das LKA auf diese Form der forensischen Analyse setzt. Die derzeitigen Kosten von 40.000 €, die bereits für die Analyse ausgegeben wurden, belegen noch einmal eindrucksvoll, dass Geld keine Rolle spielt.

Es stellt sich die Frage, wie bedenkenlos man seinen Müll heutzutage noch wegwerfen kann, wenn dabei die Gefahr entsteht, dass dieser eingesammelt wird, wenn Tage später eine Straftat in der Umgebung stattfindet.

Soligruppe Kotti